Die Fiakerpferde müssen laut hochlöblichem Gemeinderatsbeschluß, den die sogenannt staatstragenden  Parteien SPÖ und ÖVP  bewirkt haben, Windeln tragen.

Man meint zunächst, es sei vielleicht doch erst 1. April und nicht fast schon 1.Mai.  Wie man auf eine solche Idee kommen kann ? Das ist nicht allzuschwer, denn Menschen sind immer wieder bereit, sich zu Dummheiten zu bekennen, man muß nur die passenden Motive dafür haben. Zum Beispiel den Spargedanken : Ätzen doch die Urinausschüttungen auch den härtesten Granit am Stephansplatz. Oder das „Odeur –Motiv“ : Pferdemist verscheucht vielleicht Urlaubsgäste , die extra teures Parfum „zum Graben“ tragen.

Überhaupt ist das scheissende und prunzende Pferd ein ärgerliches Überbleibsel von Natur in einer Metropole wie Wien. Nach der Zubetonierung der letzten städtischen Agrarfläche , auf der in den lertzten Jahren sogar Getreide geerntet und in sogenannten „Manderln“ aufgestellt worden war,-am Wiener Schwarzenbergplatz also, nach dieser Großtat städtischer Gestaltung also, da muß auch das letzte Pferd denatuiert werden. Nachdem das ehemalige Projekt der

68-er Kabaretts, „die Zubetonierung der Alpen zwecks besserer Gestaltungsmöglichkeiten des Fremdenverkehrs“- gescheitert war, bietet sich nun ein neues Projekt an: Der künstliche Darmausgang für Pferde ! Ein Forschungsauftrag für die Tierärztliche Hochschule könnte vielleicht EU- Förderungen hereinholen. Ein Tiergartenbesuch am heutigen Tag hat mich die Nase rümpfen lassen : Die Giraffen dünsten über den Rand ihres Geheges weit hinaus ! Wie kommt man dazu, nur wegen „der Natur“ des Dr. Pechlarner solche Geruchsbelästigungen zu erdulden ? Jeder Arbeitsinspektor kann die entsprechenden Absauganlagen im Bereich der Gewerbebetriebe vorschreiben. Nur die Tierpfleger und Tiergartenbesucher werden nicht geschützt ?

Es ist unglaublich, wie sich Menschen die wenigen „natürlichen“ Gerüche auch noch wegnehmen lassen, nachdem schon Hühner und Schweine zu Automatentieren degeneriert und niedergefoltert werden. Und so weiter, nur so weiter. Wir werden uns an die erbärmlichen Pferdewindelärsche auch schon noch gewöhnen. Die Politik muß einfach der Evolution zeigen, wer der Herr im Haus ist.

Non olet ? Herzliches Beileid !