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Überlegungen | |||||||||||||||
Von
der Menschwerdung (Ein Hund ist schließlich ja auch nur ein Mensch...) Entgegen dem materialistisch naturwissenschaftlichen Weltbild neigen die meisten Menschen dazu , den verschiedensten Objekten ihrer Umgebung, vor allem aber ihrer Besitztümer, das Du- Wort anzubieten. Daraus entsteht dann auch Beziehung und Kommunikation mit diesen Objekten. Als weitest verbreitet kann man die Beziehung des Herrls oder Frauerls zum Hund beobachten. Häufig erfüllt so ein Hund eine Ersatzfunktion für einen Menschen, -ein Kind oder für einen Ehepartner, manchmal steigt dieser treueste Freund des Menschen aber noch höher in der Wertigkeit, denn so mancher Hund ist weit besser als ein Mensch. Aber auch Automobile sind in der Lage, zuverlässig zu sein, treue Dienste zu leisten und erfüllen die ethische Qualifikation, den Besitzer bisher noch nie im Stich gelassen zu haben. Primitivere Automobile fressen (zuviel) Benzin und sind eher ein wenig tierisch geartet. Im Grunde müßte oder sollte man beginnen, ein wenig feinfühliger mit diesen Objekten umzugehen, damit sich nicht ein gewisser Rassismus einschleichen kann. Menschen neigen ja zu dieser sozialpsychologisch darstellbaren Untugend und werden mit einiger Sicherheit diese auch an ihren Objekten ausleben. Der Begriff Rostschüssel für ein langgedientes, nun aber eben auch ausgedientes Fahrzeug, ist bereits ein Signal in diese Richtung. Principiis obsta wehre den Anfängen ! Etwas mehr Aufmerksamkeit für correctness ist gefragt ! Sie meinen, das sei vielleicht pure Blödelei ? Dann darf ich doch darauf hinweisen, daß es dazu bereits Überlegungen in Ethik- Arbeitskreisen gibt. Zwar plagen diese Arbeitskreise nicht Schuldgefühle wegen des Ausdrucks Rostschüssel (n o c h nicht), aber sie beschäftigen sich bereits mit der Frage, ob und inwieweit denkenden (rassistisch ?) Computern Persönlichkeitsrechte zustünden und wie diese zu formulieren wären. Dass Tiere keine Sachen sind ,ist ja bereits unstrittig, selbst unter Juristen. In den nächsten Jahren wird es vermutlich einen Wandel von Tierschutz zu Persönlichkeitsschutz von individuellen Tieren geben. Die Forderung nach artgerechter Tierhaltung ist ja erst der Anfang, denn zur Artgerechtigkeit gehört auch der Bereich der sozialen Beziehungen unter den Tieren, etwa innerhalb eines Rudels. Wenn aber ein Mensch zum Rudelführer wurde, haben wir bereits den gemischten Salat beisammen und die Analyse einer solchen Mensch -Tier - Mensch Beziehung ist bisher nur oberflächlich gelungen. Vorkämpfer der Vermenschlichung, Verbrüderung, Verschwesterung mit den Tieren und Objekten war zweifellos Franz v. Assisi, der ja bekanntlich die gesamte Schöpfung als Weggefährten des Menschen auf dem Weg zu GOTT erkannt hatte und daher die Verwandtschaft Aller mit Allen empfand. Für ihn wäre es überhaupt nicht komisch, Persönlichkeitsrechte für Computer zuzuerkennen, Bruder Apple klingt zwar komisch aber durchaus franziskanisch.Bruder Baum ist bereits selbstverständliches Vokabel aller Grünen, Mutter Regenwald werden wir bald in unserem Sprachschatz finden. Also muß man gar kein Franziskaner sein, um franziskanisch zu fühlen. Ernsthaft philosophisch liegt unter all diesen Sprachsymptomen die Theorie zugrunde, daß die Evolution eine Vergeistigung, eine Personwerdung alles Existierenden zum Ziel hat, und daß wir uns irgendwo am Anfang dieses Weges bewegen und auf oft skurille Weise davon etwas zu spüren bekommen. Und die Moral von der Geschicht ? Wenn einer mit seinem Hund redet, ist er vielleicht gar nicht kindisch oder blöd er ist vielleicht ein Evolutionsphilosoph, von dem wir lernen können. |
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