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          "Gotteskrieger“ Dutroux

Warum eigentlich nicht ?

Was ist der wesentliche Unterschied zwischen der Ermordung und Verstümmelung von Kindern aus sexualpathologischen Gründen und derselben Mordtaten aus Gründen des „Heiligen Krieges “ ? Ist der „Gotteskrieger“ etwa der bessere Mensch, weil er zusätzlich zum Mord noch die Gotteslästerung begeht, seine Handlungen „religiös“ zu nennen ?

Oder rührt uns sein Selbstmord im Zuge der Attentate und wir fallen auf den Gag herein, diesen Selbstmord als „Martyrertod“ einzuordnen – etwa gleichwertig dem Tode Jägerstätters, der die Teilnahme am Heeresdienst unter Hitler verweigerte , ohne auf die Belohnung, im Jenseits 1000 Jungfrauen zugeführt zu bekommen, hoffen zu können ?

Auch Dutroux und andere Amokläufer bringen sich nicht selten am Ende um – ohne unser Mitgefühl oder unser Verständnis zu erregen. Und schon gar nicht haben wir jenen gegenüber diesen eigentümlichen „Respekt“ vor dem „religiösen“ Fühlen und Denken, das wir gelegentlich meinen, den „Gotteskriegern“ schuldig zu sein.

Aber wir fallen auf den „Religionswahnsinn“ regelmäßig herein. Kaum hat irgendein Wahnsinn Tradition und kulturgeschichtliche Relevanz, gehen wir schon andächtig in die Knie. Und – gleichgültig, welche schändlichen Gesinnungen und Bedürfnisse GOTT zugeschrieben werden – man muß sich nur auf ihn berufen – und schon ist man im Schutzraum der „Toleranz“ . Und stellt man Humanismus und Aufklärung dagegen, ist man sogleich „westlicher Arroganz“ überführt. Dann braucht man nur noch das Delikt setzen, sich für die Welt eine „Leitkultur“ der Humanität zu wünschen, an der sich die gesamte Menschheit orientieren sollte, einschließlich auch der USA.....

Aber der Religionsbetrug funktioniert perfekt. So, als sei dieses Morden tatsächlich in irgendeiner Weise „religiös“, lähmt es die Zungen der vielen „Religiösen“.

Nur ganz selten – in Wien überhaupt noch nie – waren in Tageszeitungen deutliche Worte religiöser Führer aller Religionen zu lesen, die alle Sorten von „Gläubigen“ aufrufen würden, sich gegen die „religiöse“ Verbrämung des Mordens zu wenden. Kein wesentliches Bemühen ist spürbar, das verluderte „Gottes“-bild vor weiterem Missbrauch und Verfall zu schützen. Alle schweigen sie, keine Schlagzeilen berichten vom Aufstand der „echt“-Religiösen, seien es Moslems, Christen oder Juden gegen den fortgesetzten gotteslästerlichen Gebrauch des Wortes „Gott“ im Munde von Psychopathen und Verhetzten, und nicht nur gegenüber den anderen Religionen, sondern auch im eigenen inneren Bereich, wo ja alles beginnt.

Die Triebtäter auf sexualpathologischer Ebene werden vielleicht die Nächsten sein, die unsere Nachlässigkeit bemerken . Irgendein „religiöses“ Fähnchen oder Mäntelchen werden sie schon finden.

                   
                               
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