HOME Aktuell Schule zum Erfolg Projekte Überlegungen Orgel Galerie Werdegang Links Kontakt
                               
          > weitere Texte                    
          Überlegungen                    
                               
                               
          Von Menschenbildern

Ja, welches Menschenbild soll man denn haben ?

Es gibt so viele Angebote : realistische, idealistische, religiöse, zynische, historische .... , vielleicht kann man auch mehrere gleichzeitig haben, zu so mancher Gelegenheit ein jeweils passendes. 

Es fallen mir dazu drei ganz einfache Geschichten ein, aus denen man möglicherweise etwas lernen kann. Es sind richtig „unrealistische“ Geschichten, unrealistisch in dem Sinne, daß sie alle drei nicht in unsere „praktische“ Moral passen. Aber gerade deswegen liebe ich diese Geschichten besonders :

Die erste Geschichte erzählt „Telemax“ in einer der Juli -Ausgaben der „Kronenzeitung “ :

Ein Rabbi geht mit seinem Sohn spazieren und sie treffen auf einen blinden Bettler, der mit schwarzer Brille und weissem Stock am Strassenrand sitzt , - vor sich eine kleine Schale für die gesammelten Münzen. Der Rabbi gibt seinem Sohn eine Münze mit dem Auftrag, diese dem Bettler in die Schale zu werfen, was der Sohn auch gehorsam tut. „Warum, mein Sohn, hast Du aber den Hut nicht abgenommen, als Du den Bettler beschenkt hast ?“ fragte der Rabbi seinen Sohn. „Aber, ...er ist doch blind...“ antwortete der Sohn verwirrt. Darauf der Vater : „Und was soll er denken, wenn er ein Schwindler wäre ....?“

Die zweite Geschichte habe ich selbst erlebt : Vor einigen Jahren gab es in Wien- Favoriten große Angst unter den Eltern, da ein Kindermörder gesucht wurde, der sich in diesem Bezirk auf der Flucht aufzuhalten schien. Alle Eltern schärften den Kindern ein, nicht vom Wohnhaus wegzulaufen, der Mörder könne sich überall versteckt halten.

Plötzlich war die kleine Christina,- damals etwa 5 Jahre alt – nicht zu finden und wir waren alle sehr aufgeregt und ängstlich. Zum Glück tauchte sie bald wieder auf – mit einer Wurstsemmel in der Hand.

„Um Gottes Willen, Christina, wo warst Du denn , wir haben so große Angst um Dich gehabt !“ wollten die Eltern wissen. „Ich hab den Mörder gesucht, der muß doch einen Hunger haben, wenn er sich versteckt. Ich wollt ihm eine Wurstsemmel bringen“

Die dritte Geschichte ist „echt wienerisch“ :

Ein Kollege belauschte zufällig die folgende Szene : Zwei Männer gehen auf der Ottakringerstrasse und treffen auf einen sehr korpulenten „Sandler“, der sie um „Geld für Essen“ anspricht. Darauf der eine „ Du Blader brauchst nix mehr fressen“. Worauf ihn sein Begleiter besänftigt :“Aber geh, auch a Blader hat an Hunger ...“

Ein Mathematiker hat angeblich gesagt :“Gib mir einen Punkt und ich hebe die Welt aus den Angeln“. Ein gemeinsames neues Menschenbild könnte das auch !

                   
                               
          Weitere Texte