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          Erich von Däniken und das Gottesbild der Religionen

Sie kennen wahrscheinlich den Namen Däniken aus grenzwissenschaftlichen Veröffentlichungen, in denen es darum geht, Erklärungen für rätselhafte historische Funde aus vergangenen Jahrtausenden zu finden.

Däniken bietet als Erklärung dafür die Vorstellung an, daß höherentwickelte intelligente -vielleicht menschenähnliche Wesen, vor Jahrtausenden aus den Weiten des Weltalls die Erde besucht hätten, diese zu kolonialisieren im Begriffe waren, daß aber dann irgendetwas „schiefgelaufen“ sei, und diese Entwicklung abgebrochen wurde.

Aus diesen Erfahrungen - so Däniken – hätten sich die alten Mythen um Götterwesen, die vom Himmel kamen, die Menschen lehrten , sich mit ihnen vermählten, sie erlösten, usw. begründet. Reste dieser Besucherzivilisation, Fundstücke, Felszeichnungen und dergleichen seien der materielle Beleg für diese Theorie. Im Internet findet sich Material genug über diese Theorie.

Natürlich wird Däniken nicht ernsthaft anerkannt,  sondern von der Wissenschaft kritisiert. Das wissenschaftliche Arbeiten bezieht sich eben nach wie vor auf traditionelle Methoden und dies ist auch ein gewisser Schutz vor allzugroßer Phantasterei. Trotzdem erscheint es mir wichtig, sich mit dieser Theorie zu befassen, weil nämlich die Dänikensche Theorie die allereinzigste wäre, die ein unschlagbares Argument für die Richtigkeit der Fundamentalisten in den verschiedenen Religionen anbieten könnte.

Die sogenannten „Fundamentalisten“ werden kurioserweise so genannt, weil sie immer diejenigen sind, die am weitesten von den „Fundamenten“, den Ursprüngen der jeweiligen Religion entfernt sind. Und diese Fundamentalisten beschreiben ihren jeweiligen Gott immer als einen autoritären , die Unterwürfigkeit und Anbetung der Menschen fordernden, der von Eifersucht, Zorn und Strafgelüsten erfüllt, über die Menschheit herrscht und richtet. Man muss bestimmte primitive oder komplizierte Rituale erfüllen, um ihn gnädig zu stimmen, seine Verzeihung zu erlangen. Manche Fundis predigen auch, daß dieser Gott- voller Liebe für die Menschen- diese durch Leid erlöse, ihnen auch Leid sende, damit sie dadurch der Erlösung teilhaftig werden können. Dieser Gott spielt etwa mit Abraham ein Sado-Maso-Spiel , indem er ihn auffordert, seinen Sohn zu töten – und, als dieser im Begriffe ist, diese scheußliche Bluttat gehorsamst zu begehen, ihn letztendlich doch daran hindert und seinen Gehorsam lobt..

Solche Gottesbilder geistern also herum, und man könnte sich angeekelt abwenden und dies alles als Ausgeburt primitiver Dummheit abtun. Aber da gibt es wesentliche Hindernisse, dies zu tun: 

Zunächst stehen solche und ähnliche Darstellungen des Wesens Gottes in der Bibel und sind Teil der „Heiligkeit“ dieses Buches. Über die Bibel fällt man nicht so einfach mit den oben zitierten Begriffen „primitiv“ und „Dummheit“ her. Weltreligionen gründen sich darauf und Kulturen haben dort ihren Ursprung.

Zum zweiten bekennen sich hochintelligente , wissenschaftlich ausgebildete Menschen, ihr Leben lang zu solchen Gottesbildern und sind auch bereit, ihr Leben dafür großen Gefahren auszusetzen oder gar zu opfern. Diese Gruppe von Theologen kann man wiederum in zwei Gruppen teilen . Die erste Gruppe verteidigt diese Gottesbilder so, wie sie beschrieben sind, also wortwörtlich und dogmatisch und nach wie vor primitiv, die zweite Gruppe hingegen philosophiert und deutet so lange an den biblischen Materialien herum, bis etwas ganz Neues entsteht, wozu man die Bibel eigentlich gar nicht mehr bräuchte, eine Art „Überreligion“< in der wieder alles möglich ist.

Den Theologen dieser letztgenannten Gruppe wird dann manchmal die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen, wenn sie es zu weit in der Kunst der „Uminterpretation“ treiben , manchmal dürfen sie als Aushängeschild für die Vielfalt der Theologie Narrenfreiheit behalten. Aber auch sie wollen unbedingt ihre Denkgebäude etwa auf dem Grund der Bibel errichten und sich dorthin berufen können, wenn es auch haarsträubend umständlich werden kann.

Die sogennanten „gewöhnlichen “ Gläubigen bleiben aber am Boden des tradierten Gottesbildes und wissen nichts von dieser hohen Theologie.Die ist nur für intellektuelle Eliten. Die anderen pflegen ihr blasphemisches Gottesgebilde weiter. Die sogenannte , leider oft glorifizierte „Volksfrömmigkeit“ treibt ja ihre skurrilen Blüten, wie sie zum Beispiel in den Fresken einer Tiroler Kapelle sichtbar werden. Dort sieht man Abraham als Tiroler Schützen dargestellt, der mit einem Vorderlader auf seinen Sohn zielt, um ihn, dem Geheiß Gottes entsprechend, zu ermorden. Hoch oben aber ist ein Engel dargestellt, der auf das Zündschloß der Flinte des Abraham herunteruriniert und damit verhindert, daß sich Abrahams Schuß löst. Unter diesem Bild steht zusätzlich der Vers :

„Oh Abraham, `s ist ganz umsunst

Ein Engel auf das Zündschloß prunzt !“

Amüsant, historisch lustig, sentimental lieb ist diese Art der Frömmigkeit möglicherweise schon. Aber es ist dieselbe „Frömmigkeit“, die wegen angeblicher „Ritualmorde“ Progrome gegen Juden ausgelöst hat, wie etwa- auch in Tirol- die Wallfahrten zum „Anderl von Rinn“, einem angeblich von Juden ermordeten Kind ...

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Ich habe mich gefragt : „Was musste denn sein, daß die Fundamentalisten Recht hätten und es keine notwendige Differenz zu deren Intelligenz geben müßte. Einfacher gefragt : Was müßte sein, damit es irgendeinen Sinn machen würde, diese autoritären Herrscher-Gottesbilder Ernst zu nehmen, daß man das auch als Intelligenzler tun könnte, ja sogar müßte .

Die Antwort lautet : DÄNIKEN MÜSSTE RECHT HABEN.

Denn, wenn die „Götter“ und die Heiligen Schriften tatsächlich aus dem interstellaren Raum stammen würden, von Intelligenzwesen stammten, die weiter entwickelt wären, als es die Menschheit bis heute ist, wenn diese auf ihrem Trip zum Planeten Erde diesen ursupieren wollten und angekündigt haben, diese Absicht doch eines Tages zu verwirklichen („Reich Gottes auf Erden“ einmal so verstanden), dann täten wir alle sehr gut daran, auch die kleinsten Gebote und Gebötchen einzuhalten, uns zu beugen, zu heucheln, zu büssen und auf dem Bauch zu liegen. Denn dann wäre das ja NICHT der GOTT, den wir als den Inbegriff der Vollkommenheit definieren, dann wären das eben durchaus gefährliche Götzen, Kolonialisten mit sadistisch-psychopathischen Zügen vor denen man sich höllisch in Acht nehmen müßte, die man nicht verärgern dürfte – und die Kirchen wären Statthalter bis zur Wiederkehr und zum „Jüngsten Gericht“.

Es bliebe nur eine Hoffnung : Dass inzwischen die Evolution auch diese Kolonialmächte zu einer ethisch hochwertigeren Entwicklung weitergetrieben hätte, sodaß sie etwa den Standard eines gut ausgebildeten Sozialpädagogen des Planeten Erde erreicht hätten. Da man sich aber darauf keineswegs verlassen sollte , wäre es ein Zeichen von pragmatischer Intelligenz, sich Bischöfen wie KRENN oder Kardinälen wie RATZINGER tunlichst anzuschließen.

Däniken macht es also möglich, sich einerseits zur Intelligenz zählen zu dürfen, andrerseits ein braver Fundamentalist zu sein.

Die Religionsgemeinschaften sollten ihm endlich ihre Orden verleihen. Sie stehen ihm zu !

                   
                               
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