„Arnie“ hat Williams also nicht begnadigt. Die Exekutionsbeamten des Staates, der sich als „Leuchtturm der Freiheit “ definiert, haben Williams festgeschnallt und genauestens nach Vorschrift vergiftet. Auserwählte durften dabei zusehen und sich moralisch ergötzen..„Arnie“ hätte das verhindern können – bestürmt von vielen Organisationen, Prominenten und Menschenrechtlern.

Aber er ist standhaft geblieben. Diese Standhaftigkeit ist ein bedenkliches Symptom einer moralisch-ethischen Minderbegabung. Insofern sollte man mit „Arnie“ nicht so streng ins Gericht gehen. Man kann nicht von jedem verlangen, Menschenleben zu retten, wenn andere dagegen sind. Und schließlich hat schon vor Jahren eine Kandidatin für das Amt des Österreichischen Bundespräsidenten in einer ähnlichen Situation die staatsfrauliche philosophische Äußerung getan : „Die haben eben ein anders Rechtssystem“.

Ja, da mußte „Arnie“ eben seine Pflicht tun, wie viele andere, die ihre „Pflicht getan“ haben und stolz darauf waren „dabei anständig“ geblieben zu sein – in einem „anderen Rechtssystem“. Jetzt hat er´s wieder getan.

Und wir Österreicher werden „Arnie“ keineswegs auf irgendeine moralische „Watchlist“ setzen, sondern ihn weiter hofieren und stolz auf ihn sein, Fototermine mit ihm wunschträumen, die „Adabeis“ werden arniegeil bleiben, die Politiker geben sowieso jedem die Hand und lächeln dazu. Wir sind eben ein Volk, das tolerant ist und nicht jedem gleich mit der Moralkeule kommt.

Das ist auch eine Form der sogenannten „poltical correctness“: Sich nicht einzumischen bei Tötungsritualen anderer „Kulturen“. Sollen sie doch foltern, morden, bluträchen, mit dem Tod bestrafen – es gibt eben andere „Rechtssysteme“ . Nur keine Leitkulturansprüche erheben! Ob Williams lebt - oder nicht - irgendwann stirbt doch ohnehin jeder.

Also seids gscheit und habts den Arnie weiter lieb !

Man muß eben damit leben können, daß Menschen sterben, obwohl es zu verhindern wäre