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          Wie wird die Wirklichkeit ?

Bekannt ist die Watzlawikfrage :“Wie wirklich ist die Wirklichkeit ?“

Uralt ist die Frage: “Wie ist die Wirklichkeit entstanden?“ Also die Frage nach der Schöpfung – urknallend – urschleimig  oder anders ...

Anerkannt ist die Evolutionstheorie – mit Ausnahme einiger schulbehördlichen Distrikte in den USA (offenbar aus Gründen dort nicht stattgefundener intellektueller Evolution). Und möglicherweise ist sie auch noch zu ergänzen. Denn der intellektuelle Einfluss des Menschen auf die evolutionären Prozesse nimmt täglich zu, etwa durch die zunehmende Handhabung der Genetik. Dieser Aspekt der Evolution wird interessanterweise kaum als solcher diskutiert, vermutlich einfach deswegen, weil ihn Darwin noch nicht kannte.

Das Thema dieser Überlegung ist das „Werden“ von Wirklichkeit. Sie wird meist so angesehen, als wäre sie ein Baustein, über dessen Bauweise und Beschaffenheit man sich Gedanken macht, eben auch noch wie „wirklich“ sie denn sei – also extrem gefragt, ob es sie denn überhaupt gäbe – diese Wirklichkeit.

Wir fragen uns indessen, wie sie „wird“ . Und somit postulieren wir, daß sie eben kein „Ding“ ist, sondern ein Prozess, der sich im Werden befindet.

Alles fließt – also auch die Wirklichkeit, die nicht „ist“ sondern „wird“. Es ist wie mit dem chinesischen Bild: “Du kannst nicht zweimal denselben Fluss überqueren“.

Stimmt. Dennoch haben die Flüsse Namen, weil sie sich über lange Zeiten an denselben Orten befinden, bis sie ihren Lauf ändern. Sie „sind“ nicht und zugleich doch. Jedenfalls werden sie.

Auch wir sind diese Wirklichkeit, die nicht „ist“ sondern andauernd „wird“.

Das ist auch der Grund dafür, daß es keine Gegenwart unseres Seins gibt, keine – auch nur ganz kurz gehaltene mögliche „Statik“ unserer Existenz. Wir phantasieren daher von Vergangenheit und von Zukunft als abstrakten Konstrukten – nur um irgendwie einen statisch zu nutzenden Rahmen zu finden. Aber es nützt nichts, unser Schicksal ist das Werden und nicht das „Sein“.

Eigentlich herrlich ! „Sind“ wir nicht, so können wir nicht vergehen. Das scheint das „ewige Leben“ zu begründen, auf eine eigentlich sehr banale Art, die mit dem „Jenseits“ oder dem „Himmel“ nichts zu tun zu haben scheint.

„Haben“ wir aber dann auch etwas davon ?

Nur, wenn wir dieses „Werden“ in Beziehung zum „Du“ erleben.

Für religiöse Menschen ist es klar, daß dieses „Du“ irgendwann einmal zu GOTT wird, der – ganz unlogisch gedacht – auch ein Werdender sein muß, mindestens in der Beziehung zu uns. Das „ens a se“ – das „Sein aus sich selbst“ wie Gott auch von den Theologen genannt wird – ein Werdender ? In Evolution – Ursache und Wirkung auf den Kopf stellend ?

Es ist aufregend und ein riesiger Spaß unter Ignoranz aller philosophischen Wissenschaften, sich solche Überlegungen zu erlauben !

Tun Sie doch desgleichen und haben Sie Freude mit dem „Werden“.

                   
                               
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