Dieses Wort kennzeichnet die Unmenschlichkeit der österreichischen Fremdenpolitik. Mehr noch – es ist Symbol für den moralischen Behindertenstatus von Ämtern und Amtsträgern, vornehmlich von Politikern.

„Recht muß Recht bleiben!“ - mit diesem Primitivargument, das schon bei der Hinrichtung des Jesus Christus mit Erfolg skandiert wurde, läßt sich die Unmenschlichkeit schuldfrei waschen.

„Ich wasche meine Hände in Unschuld,“ versucht Pilatus sich dem Druck des Mobs zu entziehen. „Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muß er sterben.“

Na, jetzt haben wir einen negativen Asylbescheid, mit viel fachjuristischer Tücke und willfährigem Beamtenschweiß hervorgebracht.

Wo sind sie denn, die angeblich so „Christlichsozialen“ und die angeblich so „Sozialdemokratischen“? Werden sie christlich und sozial und demokratisch mit diesem Bescheid umgehen?

Ich fürchte , sie werden mit spitznasiger Miene und stechendem Zeigefinger ihren Spruch „Recht muß Recht bleiben“ in die Mikrophone sagen und sich dabei „anständig geblieben“ fühlen, wie andere vor ihnen.

Es gibt auch das Menschenrecht, und das muß höher sein als das Verwaltungsrecht. Wer das nicht anerkennen kann, ist moralisch unfähig, Politiker zu sein, oder zu dumm um die bestehenden Gesetze menschengerecht auszulegen und anzuwenden.

Er muß sich ja nicht gleich selbst abschieben, aber zurücktreten wär´ schon ein guter Anfang.