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          Der freie Wille …

In letzter Zeit wird in den Medien eine angeblich sensationelle neurobiologische Erkenntnis verbreitet: Der Wille des Menschen sei keineswegs „frei", denn man könne schon 7 Sekunden vor einer „freien" Entscheidung, diese voraussagen – mit Hilfe bildgebender Verfahren der Gehirnforschung. Wenn das also so ist, könne die Entscheidung des Menschen ja keineswegs „frei" sein, es käme dem Menschen nur so vor, als hätte er eben „frei " entschieden.

Es ist wirklich erstaunlich, daß selbst Philosophen , die in dieser Diskussion mitstreiten, nicht erkennen, daß sie um „des Kaisers Bart" diskutieren, da es völlig unsinnig ist, von einem „WILLEN" zu sprechen, als gäbe es einen solchen überhaupt.

Freilich spricht man von einem „starken Willen" oder von einem „schwachen Willen" – aber das ist Alltags-Bildersprache. Dieser „Wille" ist keineswegs ein „Ding" wie etwa ein Nervenstück, welches stärker oder schwächer entwickelt ist, oder – sehr schlecht – ganz fehlt.

Der „Wille" existiert einfach nicht als ein „Ding" , das unfrei oder frei sein kann, er ist eine Spracherfindung, ein Lieblingsvokabel der Erzieher, Juristen und Moralisten, die damit ein simples, primitives Werkzeug für ihre Beurteilungsprogramme haben.

Was es tatsächlich gibt – und das darf man niemals mit dem simplifizierenden Begriff „Wille" gleichsetzen, sind unendlich viele differente Motivationsketten aus sämtlichen Bereichen der biologisch-psychisch–geistigen Einheit „Mensch", inclusive sämtlicher Organe des Menschen, auch etwa des Magens und natürlich der neuronalen Strukturen im Gehirn und vieler völlig unbekannter Hintergründe menschlicher Existenz.

Also hört auf damit, so fahrlässig mit diesem Unwort „WILLE" umzugehen, das lediglich eine Fiktion zur Vereinfachung des Denkens darstellt.

Den „Willen" gibt es nicht , weder „frei" noch „unfrei"

                   
                               
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