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          Psychoallergie

 

Um Neurosen, Psychosen, Eifersuchtsqualen, Panikattacken und viele andere besondere seelische Zustände besser verstehen zu können, bedarf es entweder fachlich – kompetenter Ausbildungen oder zutreffender Vergleiche aus anderen Lebensbereichen. Diese Vergleiche geben zwar zunächst keine Möglichkeit, wissenschaftlich fundierte Antworten auf sogenannte „unverständliche“ oder „abnormale“ Verhaltensweisen zu finden, aber sie ermöglichen ein akzeptierendes Verständnis des Patienten für sich selbst und ein Verständnis der sozialen Umwelt für den Patienten.

Es ist ja unheimlich für den Patienten, sich Gefühlsregungen ausgeliefert zu erleben, die er selbst nicht versteht, für die er sich schämt, vor denen er sich fürchtet. Die Angst, ganz einfach „verrückt“ zu sein oder zu werden, verfremdet ihn vor sich selbst, - er kann sich nicht verstehen und fühlt sich von seiner Umgebung ebenso unverstanden.

Er soll doch nicht so “deppert“ sein, soll sich nicht so gehen lassen – viele moralische Vorhalte begleiten den Unverstandenen in immer größere innere Einsamkeit.

Wenn sich jemand bei strahlendem Schönwetter mit tränenden Augen, Asthmaanfällen, Hautausschlägen herumschlägt, so ist das zunächst für seine Umgebung unverständlich, denn es ist ja wunderschönes Wetter und kein Anlass für solche Symptome.

Wir wissen natürlich, dass ALLERGIEN solche Zustände auslösen können und dieses Wissen ist zumindestens teilweise befreiend, wenn die Diagnose „Allergie“ einmal gestellt ist. Man ist dann auch nicht „schuld“ daran und darf auf Behandlung hoffen. Moderne Therapien wie Desensibilisierung und das Vermeiden von allergieauslösenden Szenarien führen zu wesentlichen gesundheitlichen Fortschritten.

Dieses Verständnis, dass sich auch im psychischen, geistig-emotionalen Bereich Allergien entwickeln können, die entweder schon sehr früh in der KINDHEIT oder auch in der späteren Entwicklung dann zu folgenschweren Symptomen führen können, ist wichtig für das Selbstwertgefühl eines Patienten.

Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob gravierende Eifersuchtssymptome als „Persönlichkeitsstörung“ angesprochen werden, oder als „Allergie“, die es zu behandeln gilt. Arzt und Patient arbeiten mit dem Bild der „ Eifersuchtsallergie“, die nicht ehrenrührig und abwertend erlebt wird und ein relativ klares Behandlungskonzept ermöglicht.

Schon im Volksmund sagen wir doch zum Beispiel :“ Auf solche Bemerkungen, reagiere ich immer allergisch“

Das Konzept der „Allergie“ ist uns gut bekannt, wir sollten es anwenden und zum Wohl der Patienten weiterentwickeln. Es läßt sich psychoanalytisch verstehen, verhaltenstherapeutisch, neurobiologisch … usw.

So einfach und wohltuend.

                   
                               
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